Versuch einer Weihnachtspredigt... - 24notes
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Versuch einer Weihnachtspredigt…

...ich bin allerdings weder Prediger noch Pfarrer

Versuch einer Weihnachtspredigt…

Alle Jahre wieder…

…da feiern wir am 24.Dezember Geburtstag…den von Jesus. Obwohl wirklich niemand weiß, an welchem Tag genau er damals vor über 2000 Jahren das Licht der Welt erblickte. Nur wo er geboren wurde, das wissen wir. Bethlehem, ein Ort, an dem es wohl bei Christi Geburt friedlicher einherging als konkret heute. Und: man geht davon aus, dass er nicht im Jahr Null, sondern einige Jahre v. Chr heutiger Zeitrechnung geboren wurde. Und ebenfalls…

…alle Jahre wieder…

…setzen wir uns die Wochen vor Weihnachten beispiellos unter Strom, um die Weihnachtseinkäufe zu machen. Wenn wir nicht zu denen gehören, die das Herumstressen anderen, nämlich den Kurierfahrern überlassen, indem wir alles im Internet bestellen. Und wirklich jedes Jahr geben Schreiberlinge wie auch unsereins einer ist denselben Senf dazu, dass wir doch endlich von der Weihnachtshysterie mal herunter kommen sollten. Am 24.Dezember dann, spätestens gegen zwei wenn die letzten Geschäfte dicht machen, dann klatschen wir uns in die Hände. Der Stress ist vorbei…

„Same procedure every year“…

… der Spruch kommt zwar noch eine Woche zu früh, aber das Motto ist passend. Lediglich in den Jahren 2020 und 2021 war es etwas anders…allerdings aufgrund einer Sache die man durchaus auch kontrovers diskutieren kann. Egal wie man dazu steht: Ob Geist oder Ungeist, dieses geistige Wesen hat sich selbst ausgehaucht. Die Weihnachtsmärkte waren wieder brechend voll…

Lichter, Engel Weihnachtssterne und Weihnachtsmänner überall, die Bratwurstbuden, die Glühweinstände, Weihnachtsschmuck handgemacht…oder auch nicht – manchmal auch in der Billigversion „Made in China“ oder „Made in Bangladesch“? Das Geld klingelt! Heute noch viel mehr digital als in Cash.

Kunst statt Kitsch…

Es gibt hiervon Ausnahmen. Auf manchen Weihnachtsmärkten ist Kunst angesagt. Und Kunsthandwerk. Tatsächlich gibt es nach solchen mehr oder minder edlen Stücken auch eine gewisse Nachfrage. In meiner Wahlheimat München ist der Schwabinger Weihnachtsmarkt ein Beispiel hierfür. Wir dürfen feststellen: Gelegentliche Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bescherung

Am Heiligabend am frühen Nachmittag, da kehrt dann mehr oder minder plötzlich Stille ein. An keinem anderen Datum im ganzen Jahr ist es in der Stadt so still, wie an diesem Tag. Da ziehen sich die Familien in ihr trautes Heim zurück…und es gibt dann Bescherung. Die Kinder stürzen sich dann auf die Geschenke unter dem Christbaum wie die Raubtiere, und reißen eins nach dem anderen in rasendem Tempo auf. Stille Nacht, Eilige Nacht, so lautet an dieser Stelle das Motto. Auch wenn dieses bekannte Weihnachtslied tatsächlich noch in einigen Familien behäbig herunter geleiert wird, bevor man dann zum Sturm auf den Gabentisch bläst.

Ja, leckere Weihnachtsplätzchen gibt es in aller Regel auch noch heute. Diese werden zu Punsch, Glühwein oder auch Weihnachtstee mit einer gewissen Andacht genossen.

…einmal im Jahr hört man dem Pfarrer zu

Schließlich und endlich gibt es an Weihnachten noch eine weitere Tradition. An diesem Abend sind wohl alle oder fast alle Kirchen brechend voll. Auch viele, die das ganze Jahr über nie oder nur selten in die Kirche gehen, oft nicht einmal an Ostern gehen am Weihnachtsabend in die Christmette. Man hört dann einmal im Jahr dem Pfarrer zu. Dem einen oder anderen geben seine Worte auch Anlass zum Nachdenken…

Das Foto

Allem zum Trotz: was Weihnachten tatsächlich bedeutet, das fällt unter den Tisch. Sichtbar bleibt, wie hier auf dem Bild nur sehr viel Glitter…der Weihnachtsstern hat sich gedreht und unter den ganzen Lichtern gut getarnt. Na ja, wem es tatsächlich gefällt…

Vom Fasching und von Osterhasen

Und zu allerletzt: oft schon am kalendarischen Zweiten Weihnachtstag, spätestens aber am Tag darauf ist der ganze Zauber vorbei. Man hört nirgendwo mehr Weihnachtslieder oder Weihnachtsmusik, sieht man einmal von wenigen Aufführungen von Bachs Weihnachtsoratorium ab, die es in der ein oder anderen Kirche oder auch in einigen Konzertsälen noch gibt. Es bleiben auch noch die Weihnachtsbäume und der Weihnachtsschmuck…aber mal abgesehen davon beginnt von da an der Karneval, Fastelovend und Fasching. Wer’s mag…der soll damit glücklich werden

Dass man aber dann bereits die ersten Schoko Osterhasen in den Regalen der Supermärkte findet, das finde ich ist der Gipfel der Dekadenz. Ehrlich, ich kann  darüber nur lachen und den Kopf schütteln. Also hatte Gerhard Polt wohl doch ein Stück weit recht: „das ist kein Nikolausi, das ist ein Osterhasi!“

Allen diesen Worten zum Trotz: allen unseren Lesern wünsche ich gerne Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Euer Geri Barreti

 

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Nachtrag:

Dies ist unser letzter Beitrag im Jahr 2024. Den nächsten Artikel gibt es gegen Mitte Januar 2025! Bis dahin also, bleibt wohlauf!

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