Die Luft ist frisch, der Himmel klar und die Sorgen des Alltags sind plötzlich ganz weit weg. Ein Ausflug in die erwachende Natur im Frühling ist immer wieder inspirierend. Flüchtige Eindrücke wollen festgehalten werden, um später in Erinnerung daran zu zehren.
Es war Zeit für eine Auszeit. Zum Durchatmen. Ich wollte mich zurücknehmen, mich auf das Wesentliche reduzieren. Da kam mir die Idee, eine Woche lang auf einer Almhütte zu verbringen. Abgeschieden, urig und ganz ohne Strom war meine Wunschvorstellung. Fündig wurde ich in der Schweiz, im Berner Oberland. Dort, auf der Alp Schneit, steht die ebenso alte wie zauberhafte, vom rauen Bergwetter gezeichnete Kirschbaumhütte. Geheizt wird mit einem holzbefeuerten Herd, welcher mit seinem Wasserschiffchen stets warmes Wasser vorhält. Kaltes, klares Gebirgsquellwasser speist den Wasserhahn am Spülstein. Und wenn die Dämmerung hereinbricht sorgen Kerzen und Petroleumlampen für spärliches Licht. Die Tage sind strukturiert durch das Auf- und Untergehen der Sonne ebenso wie durch das tägliche Zubereiten der Mahlzeiten, das Spalten des Feuerholzes und ein paar andere grundlegende Dinge mehr.
Zwischendurch bleibt genügend Zeit, um einfach nur durchzuatmen und das reine Dasein zu genießen. Ich wanderte von der Alp in die umgebenden Wälder. Würzige Waldluft, kitzelnde Sonnenstrahlen, frisches, erwachendes Grün – das wahre Leben tat sich wie ein Bilderbuch vor mir auf. Immer wieder beeindruckend, wie ich finde. Echtes Balsam für die Seele – frisches Grün.
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