06 Jul Nachts…
Um das „legendäre“ Münchner Nachtleben geht es in einer Ausstellung, die derzeit im Stadtmuseum München am Jakobsplatz stattfindet. Auch wenn keine reine Fotoausstellung spielt Fotografie, speziell Dokumentarfotografie hier eine ganz wesentliche Rolle – daher finde ich sie lohnt nicht nur für (ehemalige) Nachtschwärmer, sondern auch für Fotointeressierte. Speziell solche, die sich mit Dokumentarfotografie beschäftigen. Dokumentiert wird hierbei in erster Linie das Nachtleben und die Clubkultur in München, von den 50er Jahren bis heute…
Ich selbst war und bin kein Clubgänger. Öfter mal war (und bin) ich eigentlich nur auf Rockkonzerten bzw. Live Musik Clubs wie dem ehemaligen Schwabinger Podium, oder Irish Pubs mit Live Musik unterwegs. Wenn ich doch mal in die „Disco tanzen ging“, dann vielleicht mal in den Schlachthof oder ins Crash! Trotzdem sehe ich in der Clubkultur einen festen Bestandteil des Münchner Nachtlebens – auch wenn sie hier vielleicht nicht gar so groß ausfällt wie oben in Berlin seit dem Mauerfall….
Begleitet wird die ganze Ausstellung von berührenden, mitunter auch poetisch angehauchten Texten…die der Vergangenheit des Münchner Nachtlebens wieder ein Stück Leben einhauchen…inzwischen läuft es ja wieder zum Glück!
Atomic Café Revival…maybe a little
…einer der legendärsten Münchner Clubs wird hier gleich beim Betreten der Ausstellung wieder zu neuem Leben erweckt. So sah es damals aus. Das Mobiliar, das Ambiente…eine Reise zurück in die Vergangenheit, denn zum 01.Januar 2015 musste der Club schließen, Teile des Interieurs erhielt das Stadtmuseum…und diese sind nun im Rahmen dieser Ausstellung zu sehen
Are you ready for…Freddie? Or Jimi?
Fotoaufnahmen aus den Clubs der 50er und 60er, Bilder von Auftritten etwa von Jimi Hendrix im Big Apple… und natürlich auch Freddie Mercurys Parties lassen längst vergangene Sterne wieder kurz aufgehen…genauso wie die Fotos der Innenräume von legendären Clubs wie etwa dem Park Café, dem Ultraschall…oder…ja, auch das gab es mal in München…dem Yellow Submarine…eine ganz besondere Location, in der man als Besucher ganz wörtlich in einem Haifischbecken drin saß und die Raubfische durch Bullaugen beobachten konnte…
Die zahlreichen Street Aufnahmen aus den 1950er Jahren bis heute, meist gekonnte aber spontane Schnappschüsse rufen Erinnerungen wach…auch an die eher rauen Seiten des Nachtlebens…natürlich gab es immer wieder Raufereien und Polizeieinsätze…
…Lockdown
…und dann kam das Virus. Alle Einrichtungen mit Ausnahme der zum täglichen Überleben notwendigen wurden geschlossen. Man erhoffte sich dadurch das Virus in den Griff zu bekommen. Von allen Branchen wurde die Clubs von den Schließungen mit am härtesten getroffen, weil hier eben für notwendig gehaltene Hygieneregeln nicht umsetzbar waren…enge geschlossene Räumlichkeiten galten als risikobehaftet.
Eine ganz Fotoserie zeigt hier die verschlossenen Türen der Clubs…was sich erst die vergangenen Wochen nach zwei Jahren Nullrunde wieder geändert hat…auch wenn es letzten Herbst ein kurzes Intermezzo gab, als die Clubs wieder für ein paar wenige Wochen öffnen durften, mit einer Reihe von Auflagen.
Jetzt läuft es zum Glück erst Mal wieder…bleibt zu hoffen, dass die letzten zwei Jahre nicht zum Dauerzustand werden…wobei, das muss hier ausdrücklich gesagt werden, nicht nur die Clubszene betroffen war bzw. ist…in anderen Worten: ES REICHT – DICKE!
Ab heute ist noch etwa ein halbes Jahr Zeit um die Ausstellung zu besuchen! Bis 8.Janunar 2023 wurde sie verlängert!
GOOD NEWS! WEITERE VERLÄNGERUNG
Inzwischen ist es auch bei mir angekommen: die Ausstellung wurde – meines Erachtens verdienterweise – um ein weiteres Jahr verlängert, alos bis 7. Januar 2024. Liebe Leute, wers noch nicht gemacht hat: taucht ein in die Geschichte des Münchner Nachtlebens, inkl. jener Locations, die schon längst nicht mehr existieren. Auch bei einem zweiten oder dritten Ausstellungsbesuch läßt sich immer noch neues entdecken!
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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