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LEE

Lee Miller

…eine Fotografin

„Lee“ – so lautet der Titel der Originalfassung des erfolgreichen Spielfilms, auf Deutsch „die Fotografin“. Er wurde beim Filmfest München 2024 gezeigt und kam im September desselben Jahres in Deutschland offiziell in die Kinos. Auch wenn ihre Fotoarbeiten bereits wiederholt in Europa und auch in Deutschland in Ausstellungen gezeigt worden waren (u.a. 2016 im Berliner Gropius Bau und 2020 in der Kunsthalle Erfurt), erreichte sie durch den eben erwähnten biografischen Kinofilm, in dem sie von Kate Winslet verkörpert wird einen noch größeren Bekanntheitsgrad als sie ohnehin schon innehatte.

Das Leben jener Lee Miller war bewegt und bestand aus recht zahlreichen Kapiteln. Der Film konzentriert sich dabei vor allem auf ihre Zeit als Kriegsfotografin, sowohl in London nach den deutschen Luftangriffen, in Frankreich nach der Invasion der Alliierten in der Normandie und in Deutschland zur Zeit der Befreiung. Aber es gab für die Fotografin ein Leben vor und nach dieser Zeit:

Vom Model zur Fotografin

Während sie am Anfang ihrer Karriere überwiegend vor der Kamera stand, u.a. bei dem legendären Man Ray, fand sie später den Weg hinter die Kamera und konnte dabei auch Erfolg verbuchen. Letztendlich erreichte sie es auch als einige der ganz wenigen Frauen vom amerikanischen Kriegsministerium als Kriegskorrespondentin für den Condé Nast Verlag akkreditiert. Zusammen mit dem fast ebenso legendären Kriegsfotografen David E. Shermann dokumentierte sie die Befreiung Frankreichs 1944 durch die Alliierten und fuhr anschließend mit ihm durch das vom Krieg gebeutelte Deutschland.

Berühmt wurden hierbei ihre schockierenden Bilder der befreiten Konzentrationslager in Buchenwand und Dachau, als schonungslose Darstellung des dort vorgefallenen Grauens. Berge von Leichen der Häftlinge, aber auch Fotoaufnahmen von KZ Schergen, die mit Selbstmord ihrem Leben ein Ende gesetzt hatten. Und nach dem Besuch in Dachau entstand…

…die badende Lee…

Das wohl legendärste Foto von Lee Miller entstand allerdings in München in Adolf Hitlers Wohnung am Prinzregentenplatz. Dort setzte sie sich unverblümt in des Führers Badewanne…bezeichnenderweise am 30.April 1945, jenem Tag also, an dem Hitler zusammen mit seiner Gattin Eva Braun Selbstmord beging! Noch mit dem Schmutz aus dem befreiten KZ Dachau am Körper.

Ausstellung im Amerikahaus in München

Eine Retrospektive von Lee Miller wird derzeit in den Foyers im EG im Amerikahaus in München gezeigt. Hier werden alle Schaffensperioden der Fotografin berücksichtigt, also ihre Anfänge als Modell, ihre Zeit in Ägypten, in Paris bei den Surrealisten und ihre Arbeit als Kriegsfotografin! Später hat sie die Kamera weitgehend an den Nagel gehängt.

…und da ist dann noch der Kunstbau

Und die derzeitige Ausstellung im Lenbachhaus mit dem Titel „Surrealismus, Antifaschismus“, genauer im Kunstbau am Königsplatz beschäftigt sich ebenfalls auch mit ihr. Vor allem aufgrund ihrer Ausbildung beim berühmten Fotografen Man Ray hatte Lee Berührungspunkte mit den Pariser Surrealisten. Und allem voran natürlich durch den Geliebten und späteren Ehemann Roland Penrose, einem der damals führenden britischen Surrealisten. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, der 1947 geborene Antony Penrose…der seit Lee’s Tod 1977 den mütterlichen Nachlass fürsorglich verwaltet und damit natürlich erheblich zu ihrer Berühmtheit beigetragen hat.

Auch hier finden wir einige der berühmtesten ihrer Fotos, von der Badewanne am Prinzregentenplatz bis hin zur legendären Begegnung mit Pablo Picasso in Paris nach der Befreiung durch die Alliierten im Jahr 1944. Und selbstverständlich einige ihrer Fotoaufnahmen wo sie sich dem Surrealismus angelehnt hatte.

DIE DAUER DER AUSSTELLUNG WURDE NUN VERLÄNGERT BIS ZUM 30. MÄRZ!!!

Und sie lohnt auch weit über Lee Miller hinaus! Nur eins: Zeit mitbringen, sie beinhaltet sehr viel Lesestoff. Und auch noch so einiges mehr für Freunde der künstlerischen Fotografie!

Wer sich näher für Lee Miller und ihr privates und künstlerisches Umfeld interessiert, dem lege ich die Website des Lee Miller Archives ans Herz.

Und last but not least: den oben erwähnten Spielfilm gibt es jetzt auch als DVD und BluRay.

Ach – und a propos – der Fotokünstler konnte natürlich nicht jenes Zimmer besichtigen, in dem Lee in die Badewanne des Führers gestiegen ist…er konnte sich aber jenem Haus annähern, wo Hitler, wenn er in München war, residierte – nämlich an der Ecke Prinzregentenplatz/Grillparzerstr. – worin heute eine Polizeistation untergebracht ist

 

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