04 Mai Analoger Datenschrott
Wenn wir das Wort Daten hören, dann denken in der heutigen Zeit die meisten an digitale Daten. An Computer und Internet. Der Begriff ist aber wesentlich älter, wann er genau entstanden ist weiß ich nicht, und das ist auch nicht Gegenstand meines Anliegens hier. Datenschutz jedenfalls war schon lange ein Thema bevor die elektronische Datenverarbeitung in unseren Alltag eingezogen ist. Und noch viel länger davor ehe das Internet seinen Siegeszug um den Erdball angetreten hat. Damals war Datenschutz eine Art Heiligtum. Viele liefen Ende der 80er Sturm, als in Deutschland eine Volkszählung geplant war. Heute hängen viele ihre privatesten Angelegenheiten in den sozialen Netzwerken an die große Glocke. Dieser Datenschrott ist aber leider unverwüstlich, das Internet vergisst ja nichts, wie wir wissen.
Der digitale Datenmüll
In unserer heutigen Digitalwelt wird Datenmüll oftmals nicht mehr entsorgt. Daten werden gesammelt, auch wenn sie letztlich keinen Menschen interessieren. Solange, bis die Festplatte vollgemüllt ist. Meist verstauben auch in den Schränken der Abstellkammern unzählige Datenträger, von externen Festplatten bis hin zu alten Disketten, für die die meisten von uns nicht einmal mehr die notwendige Hardware haben um sie zu verwenden. All diese Dinge verstauben zwar mit der Zeit, die Daten an sich aber bleiben erhalten. Ob sie jemanden interessieren ist zwar die Frage, wer aber wirklich will, der kann hier interessante Informationen herausfischen.
Der analoge Datenschrott im öffentlichen Raum
Anders geht es allen nicht digitalen oder digital gesicherten Daten. Sie unterliegen den althergebrachten Grundsätzen der Vergänglichkeit. Um dies zu veranschaulichen ein Beispiel.
Jeder von uns kennt sie, die Aushänge an den Laternenpfosten, den Verteilerkästen usw. Der eine sucht eine bezahlbare Wohnung (hier in München leider oftmals ein Problem), der andere bietet Nachhilfeunterricht in Mathematik oder Gitarrenstunden, der dritte bietet Hilfe bei Umzügen an. Die Aushänge bleiben so lange hängen, bis sie entweder jemand anderer überklebt, oder ihnen Wind und Wetter den Zerfall bescheren. Spätestens dann aber überkommt sie die Poesie des Zerfalls und der Verwesung.
Geri Barreti
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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