19 Mai Abstrakte Fotografie – worum geht’s?
Für Kunst interessiere ich mich schon lange, ebenso für Fotografie. Etwa seit meiner Studienzeit hatte ich halbwegs regelmäßig die Gelegenheit mich in Kunstmuseen umzusehen. So besuchte ich während dieser Zeit zahlreiche Museen, in denen moderne und somit auch abstrakte Kunst zu sehen war, so z.B. die Hamburger Kunsthalle, das Sprengel-Museum in Hannover oder die Stuttgarter Staatsgalerie. Zudem schaute ich mich 1987 zum ersten Mal auf der documenta in Kassel um. Sicher fand ich dort einige Kunstwerke vor, mit denen ich schlicht und ergreifend nichts anfangen konnte. Aber ganz ehrlich: An vielem fand ich richtig Gefallen.
Das Fotografieren musste bei mir noch bis zum Anbruch des Digitalzeitalters warten. So etwa vor 15 Jahren begann ich, mich damit zu beschäftigen. Leute aus meiner Familie und meinem Freundes- und Bekanntenkreis machten mir damals Komplimente, dass ich ein gutes Auge für Motiv und Perspektive hätte. Recht bald begann ich neben Anderem, Pflanzenmotive zu fotografieren. Schattenbilder kamen relativ schnell hinzu. Und bald – jetzt schließt sich der Kreis – landete ich bei ungegenständlichen Bildern mit oftmals regelrecht schrägen Motiven.
Abstrakte Fotografie – Versuch einer Definition
Bei der abstrakten Fotografie lässt sich – wie bei der abstrakten Malerei auch – der Abbildungsgegenstand kaum oder gar nicht mehr erkennen. Oftmals wirkt das Bild banaler als es denn in Wirklichkeit ist. Ein bildender Künstler braucht die Gabe und die Fantasie, Formen, Farben, Flächen, Strukturen und Linien so darzustellen, dass sie beim Betrachten ästhetisch ansprechend und interessant wirken. Und damit können diese nicht nur in einer Galerie landen. Bestimmte Motive lassen sich als Gebrauchskunst beispielsweise für ein Werbeplakat verwenden. Oder auch in ein Interieur harmonisch einfügen, sei es nun in einem Geschäfts- oder in einem Wohnraum.
Schule deine Wahrnehmung
Die Herausforderung beim Fotografieren liegt darin, interessante Motive aus der Realität herauszufiltern. Das kann zum Beispiel die Farbe und/oder Struktur eines Baumstamms, einer Mauer oder einer Häuserfassade sein. Eine Makroaufnahme von einer verwitterten Oberfläche, ein Ausschnitt aus der Architektur eines Gebäudes, bestehend aus verschiedenen Formen, Flächen und Farben. Bei abstrakter Kunstfotografie kommen außerdem noch weitere Elemente hinzu: Licht und Schatten.
Es steht dem Fotografen frei, das Bild zu arrangieren. Er kann beispielsweise Formen auf eine Mauer aufkleben oder einen Gegenstand einbeziehen, der auf dem Bild einen zusätzlichen Schatten wirft. Interessant kann auch eine durch Bewegung der Kamera erzeugte Unschärfe sein. Auch Bildbearbeitungsprogramme kann man dazu einsetzen, um Details der Bilder zu bearbeiten. So geschehen auch bei dieser abstrakten Bildserie, die ich hier vorstelle. Am Anfang aber stand bei allen Bildern ein Motiv, welches zumeist unbeachtet bleibt.
Abstrakte Fotografie
24notes Projekte, farbe, Jahr 2017Um keine Artikel zu verpassen, kannst Du Dich hier mit mir verbinden: Newsletter, RSS-Feed, Facebook, Twitter
Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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