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Close enough

Close enough – Fotoausstellung im Kunstfoyer der Versicherungskammer

Das Kunstfoyer der Versicherungskammer ist ein Hotspot für Freunde der künstlerischen Fotografie in der bayerischen Landeshauptstadt. Protagonisten der ersten Liga jener Disziplin sind hier in den Ausstellungen zu sehen! Agentur Ostkreuz, Leica, Magnum – Namen bei denen es bei jedem klingelt, der etwas mit Fotografie am Hut hat. Alle diese Agenturen und Vereinigungen waren hier schon vertreten.

Magnum feminin

Diesmal geht es um Fotografinnen der Agentur Magnum. „Close enough“ so lautet der Titel der derzeitigen Ausstellung mit den Arbeiten von 13 bekannten und teilweise auch noch unbekannten Fotografinnen. Zuvor gastierte die Schau am International Center of Photography in New York mit dem Hintergrund des 75.Geburtstags der Agentur Magnum. Einer der Mitbegründer…

…Robert Capa …

… meinte einmal „Wenn deine Aufnahmen nicht gut genug sind, dann bist du einfach nicht nah genug dran“.  Dieser Satz gilt gerade für jene Art der Fotografie, der wir in der Ausstellung begegnen ganz besonders. Die Fotografinnen versuchen sich hier mit ihren Fotoarbeiten mit extrem heiklen und schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Also wurde versucht, sich bestimmten Themen in glaubwürdiger Weise anzunähern. Da geht es um Religion und Sexualität genauso wie um Krieg und Gewalt. Dies war nicht immer einfach, und einige der Fotoserien sind für den Betrachter definitiv nur verständlich, wenn sie mit Worten begleitet werden. Von einfachen Gesamtbeschreibungen bis hin zu kurzen Beschreibungen unter jedem Einzelbild.

Brisant…

… sind de facto alle Themen der Fotografinnen. Überwiegend Frauenthemen, allerdings definitiv auch solche, die Männer genauso etwas angehen. Als da wären Gewalt und Krieg, wie etwa die Libanesin Myriam Boulos, die sich in ihren Arbeiten mit der Protestwelle 2019/20 im Libanon auseinandersetzt. Oder die aus Ulm stammende Deutsche Nanna Heitmann, die sich mit einem hochinteressanten Werk mit der derzeitigen Situation in Russland befasst. Eine Art großes Leporello, auf dem wir auf der einen Seite das zivile Leben von Menschen in abgelegenen Regionen Russlands sehen, während auf der anderen Seite die Soldaten im Krieg die Hauptrolle spielen. Dabei stellt die Fotografin hier die Menschen in den Mittelpunkt – nicht die Regierenden!

Kompliziert

Keine leichte Kost. Keine Fotoausstellung in der man einzelne Fotoarbeiten bewundern kann. Sondern Fotoserien in Form von Gesamtwerken, teilweise auch mit Begleittexten, eben Dokumentarfotografie. Man braucht Zeit um das Ganze auf sich wirken zu lassen. Nichts zur bloßen Unterhaltung oder Zerstreuung…

 

Statement

Wer allerdings mit dieser Art von Fotografie vertraut ist, der weiß sicher auch mit „Close enough“ recht viel anzufangen, und für den lohnt sich die Ausstellungen auch auf jeden Fall.  Nah genug, und damit objektiv? Darüber lässt sich manchmal streiten, manchmal aber auch nicht. Manchmal muss man sich auch selbst längere Zeit mit den Projekten und Fotoserien beschäftigen, um beurteilen zu können: nahe genug oder nicht.

Zeit für einen Besuch der Ausstellung ist bis 21.Juli 2024.

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