07 Apr Man darf wieder ins Museum….
Vorbemerkung
Man darf in München wieder ins Museum. Nachdem die Häuser gerade über die Osterfeiertage wieder für drei Tage geschlossen wurden, weil es eben die Vorgaben verlangten. Ich spreche hier bewusst von „dürfen“, weil in Museen nämlich, soweit ich informiert bin, so gut wie keine Ansteckungsgefahr mit Corona besteht. Zudem gibt es dort gute Hygienekonzepte, um reinzukommen braucht man eine Kartenreservierung. Das geht entweder online und auch in einigen Fällen zumindest telefonisch! Nähere Infos entnehme man der Website des jeweiligen Museums.
Es geht an dieser Stelle um Kunst, Kultur, Bildung. Ganz eindeutig also um Grundrechte. Die Tatsache, dass der Museumsbesuch vielen auch eine Freude bereitet ändert daran nichts. Wie bereits erwähnt vertrete ich die Auffassung, dass wir gerade bei Museumsschließungen eine mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit komplett nutzlose Einschränkung hatten. Leider wird es in weiten Teilen des Gesellschaft zurzeit nicht gerne gesehen, wenn man auf diese Art und Weise argumentiert. Deswegen: auch wenn Grundrechte eigentlich selbstverständlich sein dürften, möchte ich es begrüßen, dass an dieser Stelle die in der Politik Verantwortlichen ein Stück weit Besonnenheit gezeigt haben!
Natur und Technik
Darüber gibt es nicht viel zu sagen. Das absolute Highlight in München ist an dieser Stelle das Deutsche Museum mit seinen Zweigstellen…geöffnet an jedem Tag in der Woche. Daneben aber hat München noch kleinere Museen zu bieten wie z.B. das Museum Mensch und Natur…im Nymphenburger Schloss.
Kunst: Ständige Sammlungen und Wechselausstellungen
…gibt es zum Beispiel in den Pinakotheken, aber auch z.B. in der Schack Galerie und im Lenbachhaus. Aber das ist auch jetzt in dieser sehr besonderen Zeit nicht alles, auch Wechselausstellungen finden statt. So wie man es bereits auch nach dem ersten Lockdown ab Mai letzten Jahres praktiziert hatte, so werden auch diesmal zahlreiche der bereits im Herbst letzten Jahres eröffneten Wechselausstellungen fortgesetzt und oftmals verlängert. Eine Auswahl davon möchte ich hier mal kurz vorstellen
Museum Brandhorst: Lucy McKenzie…
Hierbei geht es um die vielseitige Kunst der in Brüssel lebende Künstlerin Lucy McKenzie, die sich in ihrem Werk hauptsächlich mit der Genderpolitik und der weiblichen Selbstbestimmung auseinandersetzt. Ihr Stil ist indessen vielseitig und schwer einzuordnen…am ehesten könnte man vielleicht den Überbegriff britisch geprägte Pop Art verwenden. Wer sich hierüber einen ersten Eindruck verschaffen will, der folge diesem Link hier. Die ursprünglich bis Anfang diesen Jahres geplante Ausstellung wird nun verlängert bis zum 6.Juni 2021
Stadtmuseum München: Welt im Umbruch
Ebenfalls verlängert wird die Ausstellung „Welt im Umbruch. Von Otto Dix bis August Sander – Kunst der 20er Jahre“. Der Titel sagt hier bereits viel: es geht um den Kunststil der 20er der vergangenen Jahrhunderts hier in Deutschland, also etwa jene Bilder der Neuen Sachlichkeit, bei denen Elemente der Fotografie nicht zu übersehen sind. Bilder und Fotografie von bekannten Künstlern wie Otto Dix und George Grosz, aber auch Fotograf(inn)en wie Aenne Biermann oder Florence Henri, aus etwa 30 verschiedenen Sammlungen. Entstanden übrigens in Zusammenarbeit mit dem renommierten Buccerius Kunst Forum in Hamburg. Zu sehen noch bis 2.Mai 2021!
Literaturhaus München: Zeitlang: unbekanntes Bayern
Fotografie gibt es – voraussichtlich ab unmittelbar nach Ende der Zwangsschließung – auch im Literaturhaus München. Passend zur Corona Zeit, in der Verreisen eben doch nur begrenzt möglich ist. Zwei Redakteure der Süddeutschen Zeitung gehen hier auf Entdeckungsreise durch Bayern, abseits der abgetretenen Touristenpfade durch die Grenzregionen. Zunächst geplant bis 16.5.2021. Näheres erfahren kann man hier.
Was sich nun genau abspielen wird in dieser wirklich chaotischen Zeit, da wird man das Tagesgeschehen hier weiter verfolgen müssen…auf einer der zahlreichen Websites die sich mit dem Münchener Kulturleben beschäftigen. Ich habe hier nur drei Wechselausstellungen aufgeführt, auf die ich mich bereits während des Lockdowns gefreut habe und die ich mit Ausnahme des Literaturhaus auch bereits besucht habe.
Nachschlag: Alte Pinakothek
…Fotografie: alte Fotoaufnahmen von Skulpturen in Rom, zu sehen im Erdgeschoss der Alten Pinakothek…näheres dazu hier
Ausblick
Ich wünsche niemand eine Krankheit wie Corona an den Hals, darum bin ich selbstverständlich nicht grundsätzlich gegen Schutzmaßnahmen. Oder möchte gar das Coronavirus leugnen. Ich halte es aber weder für zielführend und erst recht nicht für verhältnismäßig, den ganzen Kulturbetrieb in unserem Land herunterzufahren!
Ich bitte an dieser Stelle trotzdem darum: der Vorsicht halber und vor allem aus Fairness gegenüber den anderen Besuchern: Leute, haltet Euch an die Regeln. So bleibt der Museumsbesuch jedem positiv in Erinnerung!
Ich hoffe sehr, dass es in München zu keinen erneuten Schließungen der Museen kommt. Und dass auch in anderen Regionen Deutschlands die Häuser bald wieder öffnen dürfen. Vor allem wünsche ich mir, dass die Verantwortlichen in der Politik generell die rigorosen Maßnahmen im Bereich Kultur gründlich überdenken!
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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