01 Aug mauerblümchen
Hier nun unser letzter Beitrag vor der Sommerpause. Der erste Beitrag danach erscheint dann am 20.August 2020, ein Beitrag mit absoluter abstrakter Fotografie
.
Unter einem „Mauerblümchen“ versteht man in der Regel einen Menschen, der nicht aus sich selbst herauskommt. In etwa ein schüchternes Mädchen, eher unauffällig, vor allem ein „Menschlein“ von dem niemand so richtig Notiz nimmt. Ein anderer Begriff dafür: „eine graue Maus“, die einfach zu langweilig ist, die einfach überhaupt gar nicht auffällt, sprich untergeht!
Hier bei meiner Fotoserie verstehe ich unter einem Mauerblümchen etwas anderes. Ich nehme den Begriff wörtlich. Ein Blümchen, das an einer Mauer wächst. Aber ist es denn wirklich so unauffällig?
Zwischen Beton und Asphalt…
…da rechnen wir nicht mit einem Blümchen, allenfalls mit Moos oder ähnlichem. Da rücken wir dann zum Kärchern aus, und damit ist die Sache aus der Welt. Ganz einfach. Ziergewächse am Balkon, das mögen wir wiederum, auch alles, was aus einem Blumentopf herauswächst! Aber wenn tatsächlich einmal ein Büschel Gras oder auch eine kleine Blume an einer Mauer wächst, dann fällt sie oftmals gar nicht richtig auf, meist wird sie von der Fassadenfarbe „verschluckt“. Oftmals wird so ein Gewächs auch umgetreten, gar nicht mal aus Grobheit, sondern eher weil es schlichtweg übersehen wird. Allerdings gilt der Grundsatz: es kommt immer darauf an, wo ein solches Mauerblümchen wächst…
Die Natur schlägt zurück…
Wir haben es ja leider geschafft, die Natur zu unterwerfen. Ganz so leicht aber lässt sie sich das gar nicht gefallen. Die kleinen Mauerblümchen finden wir überall. Die Natur schlägt also zurück!
Mit dieser kleinen Fotoserie möchte ich einen Gegensatz aufzeigen: einerseits, wenn der Mensch die Natur beherrscht eben durch Gartenbau, andererseits wenn sie ohne sein Zutun zurückschlägt. Die Fotos dieser minimalistischen Serie entstanden alle in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Diesen Ort habe ich ausnahmsweise einmal nicht deswegen ausgewählt um die Architektur der Häuser zu bewundern (hier waren große Architekten wie etwa Mies van der Rohe oder auch Le Corbusier mit von der Partie). Sondern einfach weil hier diese Mauerblümchen auffallen. Vielleicht fragt sich der eine oder andere: sollen wir diese Mauerblümchen denn nicht sogar stehen lassen? Warum eigentlich nicht? Ich persönlich finde: diese Mauerpflänzchen sehen zwar anders aus als die „offiziellen Gartenpflanzen“! Aber sind sie denn wirklich grau und häßlich?
Um keine Artikel zu verpassen, kannst Du Dich hier mit mir verbinden: RSS-Feed,Facebook, Twitter
Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
No Comments