17 Jan neonworld
Neonlichter haben das Bild unserer Städte nachhaltig verändert. Oftmals sieht man diese „neonworld“ äußerst negativ. Man sagt oftmals, diese Lichter wären bunt, schrill und verführerisch aber hätten keine Wärme. Ganz unwahr ist dieses Klischee auch nicht. Wenn man bedenkt, wie oft sich etwa die Werbung dieser Neonleuchten bedient, dann kann niemand mehr abstreiten, dass diese so etwas wie eine verführerische Kraft hätten…
…Leuchtreklamen…
Leuchtreklamen prägen das Bild unserer Städte, allem voran der Großstädte. Da gibt es mancherorts Werbereklamen, die schon fest zum Stadtbild dazugehören, also regelrecht Kult sind. „OSRAM hell wie der lichte Tag OSRAM“ so lautete die Leuchtreklame, die am Münchner Stachus von der Fassade prangte. Jetzt ist sie weg, auf Geheiß des Unternehmens, wie es hieß. Als Münchner und Besucher müssen wir uns jetzt wohl daran gewöhnen, dass es diesen Schriftzug nicht mehr gibt.
Neonbeleuchtung in Kunst und Design
Mittlerweile wird aber längst auch Kunst aus Neonröhren gemacht. Ganz spontan fallen einem da Namen von Künstlern wie etwa von Bruce Nauman oder Dan Flavin ein. In der Raumausstattung nehmen Neonröhren längst einen ganz selbstverständlichen Platz ein. Sowohl in Foyers großer Firmengebäude, aber auch ganz allgemein im öffentlichen Raum. Gerade bei neueren U-Bahnhöfen in Großstädten, etwa in München oder in Hamburg spielt die Neonbeleuchtung eine wesentliche Rolle.
Der Mensch in der Welt der Neonröhren
Meine Idee war es, eine Fotoserie zu schaffen, bei der Mensch und Neonlicht ineinander verschmelzen. Eben aber nicht in der U-Bahn. Vergangenen Herbst war ich anlässlich der dortigen Museumsnacht im oberösterreichischen Linz. Das Bild des nächtlichen Blicks von der Nibelungenbrücke auf das neonbeleuchtete Lentos Kunstmuseum kannte ich ja schon lange. Daher nahm ich meine Kamera mit und versuchte, auf dem Museumsgelände Street Motive zu finden.
Die Bildserie
Entstanden ist dabei eine Bildserie, von der ich zunächst dachte, sie wäre mir misslungen, weil ich es tatsächlich geschafft habe, meine Kamera falsch einzustellen. Doch war ich am Ende doch froh, dass ich zu faul war, die Bilder in den digitalen Papierkorb zu transportieren. Entstanden sind dann zwar etwas andere Bilder als ursprünglich geplant. Mit Hilfe von Lightroom und Photoshop konnte ich die Bilder zu einer interessanten Fotoserie schaffen, bei der die Hauptrolle nicht die Formen, sondern eher die Farben spielen, sprich etwas verschwommen…so wie eben die Realität ist. Der Mensch geht in der Neonwelt eben nach wie vor grundsätzlich erst einmal unter – selbst in einem künstlerisch geprägten Umfeld.
Anmerkung an dieser Stelle: mir gefällt die Gestaltung des Lentos Museum, samt Beleuchtung. Aber ich konnte genau dieses Umfeld dazu nutzen, einmal aufzuzeigen, welchen Stellenwert der Mensch in der Umgebung der Neonlichter einnimmt. Und das ist noch nichts gegen die übermächtige Welt der Daten.
Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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