13 Jul Spiegellichter im Olympiapark
Eine ähnliche Fotoserie habe ich bereits vor einem Jahr hier bei 24notes veröffentlicht. Damals war ich im von Menschen voll bevölkerten Olympiapark in München unterwegs, während im Olympiastadion ein Rockkonzert stattfand. Vor kurzem habe ich wieder einmal in meinem Fotoarchiv herumgestöbert und bin noch auf weitere Bilder gestoßen, bei denen ich es zu schade fand, sie im Archiv „verstauben“ zu lassen. (Na ja, darf man nicht wörtlich nehmen, denn digitale Dateien kann man nicht auf die gleiche Weise vom Staub befreien wie gedruckte Bücher.)
Die scheinbare Ruhe…
Die Bilder strahlen auf den ersten Blick Ruhe auf. Aber wie wir wissen: Details können einen falschen oder unvollständigen Eindruck vermitteln. Vor allem dann, wenn sie letztlich nicht auf das Wesentliche zeigen. An jenem Abend konnte im Olympiapark von Ruhe keine Rede sein. Es fand ein Rockkonzert statt – von der amerikanischen Band „Guns n’ Roses“. Also richtige Rockmusik, bei der die Post abging. Und wie oft bei solchen Konzerten im Stadion versammeln sich neben den eigentlichen Konzertbesuchern auch viele Zuhörer um das Stadion herum, allem voran auf dem Olympiaberg. Man hört die Musik dort wirklich gut. Vor allem umsonst – Konzertkarten sind ja in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren leider verdammt teuer geworden.
…trügt
Anders als bei meiner ersten Serie vor einem Jahr zeige ich hier auch Fotos von der Umgebung der Spiegellichter. Bei abstrakten Bildern ist es zwar oftmals ganz spannend, wenn man versucht, die Entstehungsgeschichte zu verbergen. Betrachtet man hier die Bilder, so denkt man sich gut und gerne, die Leute wollen sich hier ein Lichtschauspiel ansehen. Falsch geraten: zumindest die meisten der Leute, deren Schatten man auf den Bildern sieht kamen her, um das Konzert zu hören. Etwas weniger laut. Und dafür eben gratis.
Ich selbst konnte gleich zwei Dinge tun: dem Konzert zuhören, und gleichzeitig fotografieren. Vielleicht mag der ein oder andere einwenden, solche atmosphärisch ruhig anmutenden Bilder kann man doch gar nicht machen, wenn einem laute Musik umgibt. Dem widerspreche ich komplett. Zum ersten wollte ich gar keine meditativen, sondern ganz einfach abstrakte Fotos anfertigen. Und der zweite Punkt auf den ich mich konzentrierte: ich wollte hier bewusst dem Nebensächlichen mein Augenmerk schenken. Solche Bilder sieht man oftmals in Filmen als kurze Sequenzen eingeblendet. Sowohl in Fernsehkrimis als auch in Kinofilmen, durchaus sogar in Horrorfilmen. Wem es noch nicht aufgefallen ist, der achte einmal darauf.
Nächtliche Szenerien im Olympiapark
Bei fast allen Stadionkonzerten, allem voran bei Schönwetter, versammeln sich die Musikfans auf diese Weise im Park. Im kleineren Stil finden wir das gleiche Phänomen während des Tollwood Festivals, auch wenn dort die Tickets nicht gar so teuer sind. Auch da kann man in der unmittelbaren Umgebung die Konzerte im Hauptzelt gut mithören. Ich mache das meist so zwei oder dreimal jeden Sommer. Und ab und zu gönne ich mir auch mal eine Eintrittskarte – solange keine Wucherpreise verlangt werden.
Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
No Comments