14 Mai Fassaden
Fassaden sind meist nur vordergründig. Sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Das Licht zeichnet auf der Fassade seine Schatten und Reflexe. Die Fenster wirken wie Spiegel. Es spiegeln sich darin Äußerlichkeiten aller Art. Aber: in diesen Spiegeln wird nicht die Realität gespiegelt. Zwar ist die Realität Ausgangspunkt. Allerdings werden die Muster des gespiegelten Objekts verzerrt und die Farben wirken oftmals verschwommen.
Blick hinter die Fassade
Können wir in diesem Fall hinter die Fassade blicken? Die Antwort lautet hier ganz klar: nein. Und das ist auch gut so. Denn hinter all diesen Fenstern spielt sich die innere Realität des Gebäudes ab. Genau die bleibt uns verborgen. Denn sie ist reine Privatangelegenheit der Bewohner. Oder der Pächter. Uns, den Bildbetrachtern, und zwar sowohl den Betrachtern dieser Fotos als auch den Fotografen gehen diese Geschichten auch nichts an. In den Räumen und Zimmer, die sich dahinter verbergen können sich alle nur denkbaren Dinge abspielen. Vom spießigen Alltag eines Otto-Normalverbrauchers, Komödien und Dramen im besten Sinne eines William Shakespeare, Feste und Tragödien, Geburt und Tod, ja vielleicht sogar gerade just in diesem Augenblick Weltgeschichte. Wer weiß das?
Uns bleibt der Vordergrund
Der Vordergrund kann zwar farbenfroh und mitunter auch formenreich sein. Er kann auch ästhetisch ansprechend und auch abstoßend sein. Aber nur ihn können wir als Wirklichkeit erfassen. Ebenso können wir auch von den uns umgebenden Menschen meist nur die Fassade erblicken. Äußere Einflüsse prägen auch das Erscheinungsbild von Personen. Was dahinter steckt, das kennen wir nicht. Man kann sich jemanden öffnen und die Tür aufmachen. Aber auch dann kommt man nur teilweise an sein Gegenüber heran. Genauso wie wenn man an einer Haustür klingelt. Dann wird uns Zutritt in eine verborgene Welt geschaffen. Aber selbst dann dauert es sehr lange, bis wir das Innere dieses Gebäudes oder dieser Person wirklich gut kennt.
Und was bedeutet das
Oberflächlichkeiten sind zwar nicht alles, aber sie sind durchaus wichtig. Auch wenn sie nur eine begrenzte Aussagekraft haben. Aber am Ende kann doch gelten: Außen hui, innen pfui.
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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