05 Mrz Kunsthalle Weishaupt in Ulm
Der Name Weishaupt steht nicht nur für ein erfolgreiches Unternehmen, und die Sammlung an sich gibt es ja schon länger. Die Eheleute Siegfried und Jutta Weishaupt waren schon jahrzehntelang leidenschaftliche Kunstsammler auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst, sowohl aus Europa als auch aus den USA. Die allerersten Anfänge der Sammlung gehen jedoch zurück auf Max Weishaupt, den Vaters des Unternehmers und Firmengründers. Dieser pflegte rege Kontakte zur damaligen Ulmer Hochschule für Gestaltung. In diesem Rahmen ergaben sich die ersten Kontakte zu entsprechenden Künstlern.
Im November 2007 bekam die Sammlung dann mitten in Ulm ihren festen Standort in Gestalt der Kunsthalle Weishaupt, derzeit geleitet von Kathrin Weishaupt-Theopold, der Tochter des Unternehmers. Die Initiative ging damals übrigens von der Stadt Ulm aus. Der architektonisch moderne Bau des Münchener Architekten Wolfram Wöhr gehört heute nunmehr zum neuen Zentrum Ulms, gleich neben dem Rathaus, und auch unweit vom weithin sichtbaren Wahrzeichen Ulms, dem Ulmer Münster mit dem weltweit höchsten Kirchturm. Nicht nur weil ich ursprünglich aus der Ulmer Gegend stamme begrüße ich es, dass hier großartige zeitgenössische Kunst präsentiert wird. Sondern weil es auch hier und nicht nur in der Großstadt kunstinteressiertes Publikum gibt.
Best of 10 Jahre
Zurzeit läuft noch eine Ausstellung, in der zum 10 jährigen Bestehen der Kunsthalle letztes Jahr die Highlights der Sammlung Weishaupt gezeigt werden, mit Schwerpunkt auf die frühen Objekte der Sammlung. Vor kurzem war ich einmal an einem Donnerstag in Ulm und besuchte das Museum, bevor ich wieder in den Zug nach München einstieg. Ich hatte nicht nur das Glück, dass das Museum bis abends um 8 geöffnet war. Ich hatte bei meinem Besuch auch die Gelegenheit, an einer Ausstellungsführung teilzunehmen. Dabei erfuhr man einiges über die Entstehungsgeschichte der Sammlung und die dort ausgestellten Künstler und Kunstrichtungen. Angefangen hatte es – nicht zuletzt wegen der Kontakte zur HfG, mit geometrisch konkreter Kunst, etwa von Josef Albers und Max Bill. Weiter vertreten sind die Gruppe ZERO, Op-Art, Minimal Art und Pop Art, Künstler wie z.B. Günter Fruhtrunk, Mark Rothko bis hin zur Street Art Keith Harings, und…obligatorisch…natürlich Andy Warhol. Neben Bilder und Gemälden sind auch eine Reihe von Skulpturen zu sehen, z.B. von John Chamberlain, oder auch kinetische Kunst des berühmten Schweizers Jean Tinguely. Also mehr oder weniger die gesamte Bandbreite der Kunst aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
…vieles gibt es nicht überall
Einiges, wie z.B. die Kunst Andy Warhols oder auch Lucio Fontanas findet man vielerorts. Bei vielen der vertretenen Künstler ist es jedoch nicht so selbstverständlich, dass man sie in jedem Museum für zeitgenössische Kunst findet. Deshalb finde ich, es lohnt sich, wenn man etwa aus der Münchener oder auch der Stuttgarter Gegend dafür mal nach Ulm kommt. So etwa eine Stunde braucht man für die Ausstellung. Spektakulär ist auch die Architektur der Kunsthalle, und zwar von außen und von innen.
…und wenn man schon da ist…
dann lohnt es sich z.B. bei schönem Wetter mal einen kleinen Spaziergang an der Donau entlang oder durchs Fischerviertel zu unternehmen. In diesem Viertel gibt es übrigens zahlreiche Gaststätten, z.T. auch mit guter schwäbischer Küche. Und wer fit genug ist, der kann auf den Turm des Ulmer Münsters steigen und von dort aus die Aussicht genießen. Hier hat man einen Überblick von oben auf das was es so gibt: „in Ulm, und um Ulm, und um Ulm herum“. Auch der Regen braucht einem die Laune nicht verderben. Direkt neben der Kunsthalle Weishaupt gibt es das Ulmer Museum mit diversen Abteilungen…oder wer einmal etwas ausgefallenes unternehmen möchte, der kann einen Blick ins „Museum der Brotkultur“ werfen.
Also liebe Kunstinteressierten und liebe Leute, kommt einmal nach Ulm und überzeugt euch selbst. Die Ausstellung läuft noch bis 22.April 2018.
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Geri ist leidenschaftlicher Fotograf mit einem intensiven Blick für verborgene Details. Er arbeitet ausschließlich digital und zeigt seine Arbeiten u.a. auch bei 24notes.
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